Desperados, das Bier, das den Spaß von Tequila-Shots mit der Gemütlichkeit eines kalten Bieres verbindet, ist natürlich für seine Kombination aus Tequila und Bier sowie für seine Bezeichnung als "das Partybier" bekannt. Trotz des spanisch klingenden Namens, des Tequilas und der mexikanisch inspirierten Verpackung stammt das Bier überraschenderweise aus Frankreich. Es wurde von einer kleinen Familienbrauerei, der 1821 gegründeten Fischer-Brauerei, entwickelt. Schließlich wurde sie 1996 von der Heineken Brewing Company aufgekauft und 2007 schließlich stillgelegt.

Das Bier ist nun vollständig im Besitz von Heineken, wird von diesem beworben und verkauft und aufgrund des unerwarteten und scharfen Kick des Tequilas als Partybier vermarktet. Eine völlige Abkehr von der französischen Kleinstadtbrauerei, in der das Bier geboren wurde. Die Vermarktung von Desperados lässt die Vorstellung von einem kleinstädtischen Familienbier völlig verschwinden und schafft nun eine Werbung, die laut und bunt ist und ganz im Zeichen von Party und Nachtleben steht. Obwohl dieses Marketing auffällig und effektiv ist, könnte die Auslöschung der wahren Ursprünge des Biers etwas weniger unschuldig sein als nur eine Marketingtaktik.

Interessanterweise ist es bei der Recherche nach dem Bier schwierig, genaue Daten über seine Entstehung zu finden. Auf der Heineken-Website heißt es: "Geboren aus wilden Experimenten vor zwanzig Jahren, wagte Desperados es, das weltweit erste Bier mit Tequila-Geschmack zu brauen." Allerdings hieß es 2017 auch, dass das Bier 20 Jahre alt sei, was bedeutet, dass es um 1997 herum entstanden ist, während andere Websites behaupten, dass das Bier bereits 1995 kreiert wurde. All diese Daten beziehen sich auf die Zeit, als das Bier noch von der Brauerei Fischer hergestellt wurde, aber der größte Teil dieser Geschichte scheint ausgelöscht worden zu sein.

Möglicherweise ist dies auf die Verärgerung über die Eigentümer der Brauerei zurückzuführen. Bruno Fischer, der damalige Eigentümer der Brauerei, äußerte sich in den Lokalnachrichten zur Übernahme seiner Familienbrauerei durch Heinekens und erklärte seine Traurigkeit: "Unsere Brautradition wird verschwinden. Es ist eine Familie, eine Seele, die nicht mehr da sein wird. Wenn das erst einmal weg ist, wird es unmöglich sein, es zu ersetzen. Sie können sich vorstellen, wie erschüttert er war, als sich seine Worte bewahrheiteten und die Brauerei nach fast 130 Jahren, in denen sie seine Familie war, geschlossen wurde.

Dies ist leider ein Problem kleinerer Brauereien, die sich im Besitz von Heineken befinden, und eine weniger bekannte Kontroverse, an der das berühmte niederländische Brauereiunternehmen beteiligt ist. Die Fischer-Brauerei ist eine von vielen. Die berühmte Caledonian Brewery in Edinburgh ist ein weiteres Beispiel für eine historische und beliebte Bierbrauerei, die von Heineken aufgekauft und unerwartet geschlossen wurde.

Unnötig zu erwähnen, dass die Vergangenheit von Desperadosund sein kontrastreiches Marketing ebenso unerwartet und interessant sind wie die Idee von Tequila-Bier insgesamt. Das Bier selbst enthält so gut wie keinen Tequila und ist nur mit Tequila aromatisiert, daher die nicht allzu starken 5,9 % ABV. Die Bitterkeit des gereiften Biers in Kombination mit der Süße des Tequilas und der Zitrone, die zum Aromatisieren verwendet werden, ist ein interessanter, aber erfrischender Geschmack. Es gibt Noten von Zitrusfrüchten mit einem Hauch von Zitrone und Limette, abgerundet mit einer angenehmen Kohlensäure. Das Bier wird, wie das Corona, normalerweise mit einer Limette serviert, um den Zitrusgeschmack gegenüber dem bitteren Bier zu verstärken. Insgesamt ist Desperados, kalt serviert, das perfekte Getränk für den Sommer und macht Spaß, daher auch die positive Werbung, dass es das Partybier ist.

Desperados ist also ein Partybier mit familiärem Hintergrund. Eine eher unerwartete Biergeschichte, gelinde gesagt, und eine, die uns die Moral der großen Brauereien und die Ungerechtigkeit für die kleineren Brauereien wie Desperados Geburtsort, die Fischer Brauerei in Frankreich, hinterfragen lässt. Die ganze Angelegenheit wirft die Frage auf, ob die großen Brauereien dem kleinen Mann die Chance nehmen oder einfach nur neue und interessante Biere ans Licht bringen?

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Geschrieben von Kirsten Moreton.

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